Bring your own device (BYOD) als kleinster gemeinsamer Nenner

Die Finanzierung von Geräten für alle Schüler/innen ist in Zeiten, in denen gespart werden muß oft nicht realisierbar und selbst wenn die notwendigen finanzielle Mittel vorhanden wären, ist es fraglich, ob man diese nicht lieber in die Infrastruktur investieren möchte. Grundsätzlich verfügen alle Schüler/innen über digitale Endgeräte und könnten diese in den Unterricht mitbringen. Dazu zählen:

  • Smartphones (nicht ideal,  Probleme mit Akku, Speicherplatz, etc. - dafür rasch einsetzbar und immer dabei)
  • Tablets (gut einsetzbar, aber beschränkt in den Möglichkeiten)
  • 2-1 Geräte wie Microsoft Surface oder Chromebooks (nahezu ideal mit geringen Beschränkungen, aber oft teuer)
  • Traditionelle Laptops (oft zu teuer, schwer, Probleme mit Akkulaufzeit)
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Einsatz von Smartphones in einer Flüchtlingsklasse - Audiodateien auf Englisch hören und kurze Texte lesen
In diesem Blog gehe ich davon aus, dass während des Unterrichts Smartphones eingesetzt werden und zuhause Laptops oder PCs für Hausaufgaben verwendet werden. Die Stärke von Smartphones liegt darin, dass man sie immer dabei hat und sie (im Gegensatz zu PCs) sofort einsetzbar sind. Man muß aber damit rechnen, dass es immer wieder kleinere Probleme gibt: kein Akku mehr, kein Speicherplatz für die Installation einer neuen App, usw. Im allgemeinen ist das kein großes Problem, da viele Aktivitäten auch durchgeführt werden können, wenn sich zwei Schüler/innen ein Smartphone teilen. Zu diesen Aktivitäten gehören z.B. Kahoot Quiz, Googeln nach Informationen und Teilnahme bei einer Umfrage (da man diese auch zweimal abgeben kann).
Sollte das Teilen eines Gerätes nicht möglich oder erwünscht sein, wie z.B. beim individuellen Vokabel Lernen, empfiehlt es sich immer zwei oder drei Reserve-Geräte mitzubringen. An meiner Schule haben wir für solche Fälle drei Tablets in Reserve.
Ideal für den Einsatz wären sogenannte 2in1 Geräte, also solche, die man sowohl als Laptop zum schreiben, als auch als Tablet zum Lesen und für andere Aktivitäten verwenden kann. Eines der bekanntesten solchen Geräte wäre das Microsoft Surface, das leider auch nicht ganz billig ist und darüber hinaus über sehr wenige gängige Apps verfügt. Als Alternative würde sich da ein günstiges Chromebook empfehlen, auf denen man auch Android Apps installieren kann. Solche Geräte sind sogar günstiger zu erhalten als iPads. Chromebooks sind mittlerweile die am häufigste verwendete Geräteklasse in amerikanischen Schulen. In Mitteleuropa sind sie noch wenig bekannt und daher ist die Auswahl leider bisher noch sehr beschränkt.
Chromebook Asus Flip CP101 im Laptop Modu (links) und im Tablet Modus (rechts)